Wir gratulieren zwei weiteren Doktorandinnen zum Doktortitel

In 2021 durften wir erneut zwei Doktorandinnen zur erfolgreichen Verteidigung ihrer Doktorarbeiten beglückwünschen. Insgesamt forschen 25 Forscherinnen und Forscher mit den unterschiedlichsten Studienschwerpunkten für die Rheinland Studie. Ihnen allen ist gemein, dass Sie den Schlüssel für gesundes Altern finden wollen. Dafür wird eine Vielzahl von Biomaterialproben und Testergebnissen unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer analysiert, um Einflussfaktoren auf neurodegenerative und andere altersbedingte Erkrankungen zu finden. Eine sensitive Testbatterie für unsere kognitiven Tests ist dabei unerlässlich. Mit diesem Thema hat sich Frau Dr. Bönniger in ihrer Arbeit auseinandergesetzt. Den Einfluss kardiovaskulärer Risikofaktoren auf unser biologisches Alter hat Frau Dr. Liu untersucht.

Hier finden Sie alle weiteren wissenschaftlichen Publikationen.

Chronischer Stress hat Auswirkung auf kognitive Leistung

Es ist bekannt, dass sich kognitive Funktionen mit steigendem Alter verändern. Unter kognitiven Funktionen versteht man alle Vorgänge, die unsere Wahrnehmung und unser Denken umfassen. Veränderungen der kognitiven Leistung können wir in der Rheinland Studie besonders gut untersuchen. Der Fokus von Dr. Bönnigers Arbeit lag auf der Auswahl und Entwicklung von kognitiven Testverfahren, die eine frühzeitige Erkennung kognitiver Veränderungen möglich machen. Kognitive Veränderungen können ein früher Indikator für die Entwicklung einer neurodegenerativen Erkrankung sein. Deshalb ist es sehr wichtig, dass durch unsere Tests schon kleinste kognitive Veränderungen gemessen werden können. Es wurde überprüft, wie die mit unseren Tests gemessene kognitive Leistung unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit möglichen Risikofaktoren für neurodegenerative Erkrankungen zusammenhängt. Eine Herausforderung war, dass die Aufgaben für jüngere Personen nicht zu leicht und für ältere oder kognitiv eingeschränkte nicht zu schwer sein sollten.

Dr. Bönniger fand heraus, dass ein höher empfundener Stresspegel und eine geringere selbst empfundene Fähigkeit zum Umgang mit Stressoren negative Auswirkungen auf die kognitiven Leistungen haben. Keinerlei Auswirkungen auf die kognitive Leistung hat überraschenderweise körperlicher Stress. Zur Messung des körperlichen Stresspegels haben wir Haarproben unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer verwendet. Im Haar können wir den Cortisolspiegel (ein Stresshormon) messen und analysieren. Diese Ergebnisse bedürfen weiterer Forschung, bestätigen jedoch die Sensitivität der kognitiven Testbatterie.

Meta Bönniger, Defense
Dr. Meta Bönniger bei der Verteidigung ihrer Doktorarbeit

Kardiovaskuläre Risikofaktoren beschleunigen biologischen Alterungsprozess

Die Weltbevölkerung wird immer älter; es gibt jedoch einen Unterschied zwischen dem chronologischen und dem biologischen Alter. Das chronologische Alter hat Einfluss auf unsere körperliche Gesundheit und die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns. Mit zu- nehmendem Alter nimmt die kognitive Leistungsfähigkeit ab. Personen mit gleichem Geburtsjahr zeigen jedoch, obwohl sie faktisch gleich alt sind, große Unterschiede in ihrer körperlichen und geistigen Fitness. Dies erklären wir uns durch Unterschiede des biologischen Alters. Mit dem biologischen Alter ist der Zustand unseres Körpers gemeint. Einfluss auf unser biologisches Alter haben unter anderem unser Lebensstil und Umwelteinflüsse. Dr. Liu hat in ihrer Dissertation Einflussfaktoren auf das biologische Alter untersucht. Das Ziel der Rheinland Studie ist, durch eine bessere Einschätzung und Aufklärung der Einflussfaktoren auf das biologische Alter, gesundes Altern zu fördern.

Dr. Lius Ergebnisse zeigen einen starken Zusammenhang zwischen kardiovaskulären Risikofaktoren und einer beschleunigten biologischen Alterung. Unter kardiovaskulären Risikofaktoren versteht man Faktoren, die das Risiko erhöhen, an einer kardio- vaskulären Erkrankung wie zum Beispiel Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erkranken. Risikofaktoren sind unter anderem Bluthoch- druck, Rauchen oder Diabetes mellitus. Wir konnten zeigen, dass sich die gezielte Verminderung von veränderbaren kardiovaskulären Risikofaktoren kumulativ positiv auf verschiedene physio- logische Bereiche des Körpers auswirkt. Das bedeutet, dass die Beseitigung jedes einzelnen Risikofaktors einen positiven Effekt auf unser biologisches Alter hat. Die Ergebnisse unterstützen die These, dass wir durch einen gesunden Lebensstil großen Einfluss auf unseren biologischen Alterungsprozess nehmen können, unabhängig von unserer genetischen Veranlagung.

Dan Liu, Defense
Dr. Dan Liu bei der Verteidigung ihrer Doktorarbeit

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