Wir erleben die Veränderung des Menschen

Interview mit Ina Harder, Präsidentin des Beueler Damenkomitees (Obermöhn) und Teilnehmerin der Rheinland Studie

Die Obermöhn der Beueler Weiberfastnacht, Ina Harder, war als Teilnehmerin bereits zum zweiten Mal im Untersuchungszentrum der Rheinland Studie. Im Interview berichtet sie von ihrer Motivation zur Teilnahme, ihren Erfahrungen bei der zweiten Untersuchungsrunde und von den Parallelen zwischen Karneval und der Rheinland Studie.

 

 

Frau Harder, Sie haben nun schon eine Einladung zur zweiten Untersuchung bei der Rheinland Studie erhalten und sich entschlossen, erneut teilzunehmen. Was hat Sie zur Teilnahme bewegt?

Als mir damals das Projekt vorgestellt wurde, wurde mir schon mitgeteilt, dass man über mehrere Jahre dazu gebeten wird, an der Rheinland Studie teilzunehmen. Da war für mich klar, dass ich auch zu den nächsten Untersuchungen gehen werde.

Gab es etwas besonders Motivierendes?

In meinem Familienkreis tauchen auch Alterskrankheiten auf. Wenn man dann einen klitzekleinen Beitrag leisten kann – dass vielleicht Medikamente oder Therapien gefunden werden, um den Alterserscheinungen entgegenzuwirken – dann freue ich mich, dass ich ein kleines bisschen dazu beitragen kann.

Ina Harder beim Interview zu ihrer Teilnahme an der Rheinland Studie
Ina Harder im Untersuchungszentrum der Rheinland Studie (Quelle: DZNE)
Wie haben Sie jetzt die zweite Untersuchungsrunde erlebt?

Besonders fällt wieder auf, dass ihr echt ein super nettes Team hier habt. Es gibt einen tollen Empfang und es herrscht eine ganz entspannte Atmosphäre – alles perfekt.

Hatten Sie eine favorisierte Untersuchung?

Nein, keine tut weh, es ist alles gut machbar. Besonders spannend fand ich die Laufmatte zur Gangbildanalyse und die Tests zur Merkfähigkeit.

Und haben Sie Ziele, die Sie sich durch die Teilnahme erhoffen?

Ja, durch die Teilnahme kann ich meine Gesundheit im Blick behalten, da hier viele Untersuchungen gemacht werden. Wenn man nicht gerade so ein Arztgänger ist, dann fühlt man sich auch schon wieder ein bisschen besser durch so eine Studienteilnahme, auch wenn dies einen Arztbesuch natürlich nicht ersetzen kann.

Sie sind privat sehr im Karneval aktiv und engagiert. Gibt es für Sie Gemeinsamkeiten zwischen Karneval und der Rheinland Studie?

Wir besuchen im Karneval ja nicht nur Karnevalsveranstaltungen, sondern gehen auch in Altenheime oder in Krankenhäuser. Das ist auch eines unserer obersten Ziele, dass wir Menschen besuchen, die nicht zum Karneval kommen können. Es gibt zum Beispiel Besuche in Altenheimen mit sehr fitten Leuten, die richtig dabei sind – aber auch Besuche in Altenheimen mit Demenzkranken, wo wir am nächsten Tag das Feedback bekommen, dass die Patienten sich sehr wohl gefühlt haben. Wenn man natürlich durch die Rheinland Studie auch noch Möglichkeiten findet, den an altersbedingten Erkrankungen leidenden Menschen zu helfen, dann ist das der beste und schönste Weg, den wir gehen können.

Was ist denn genau Ihre Rolle im Karneval?

Ich bin quasi wie eine Festausschusspräsidentin – in Beuel nennt sich das Obermöhn. Unter mir habe ich die 17 Beueler Damenkomitees, die dann im Weiberfastnachtszug mitgehen und auch alle eine Sitzung veranstalten. Zudem begleite ich die Wäscherprinzessin bei ihren Auftritten, moderiere noch ein paar Sitzungen und bin die Vorsitzende vom Förderverein Beueler Weiberfastnacht, die das Geld akquirieren, um das Rathausprogramm zu finanzieren.

Sie sind ja nicht nur im Karneval aktiv, sondern Sie führen auch noch das Gasthaus „Rheinbrücke“ in Beuel. Kommen Sie da auch manchmal mit Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen und Demenzerkrankungen in Berührung? Sehen Sie da einen Zusammenhang zwischen Ihrer Arbeit dort und der Rheinland Studie?

Ja. Die Gäste werden mit uns alt. Wir haben eine Altersspanne von sieben Jahren bis rauf zu 90 Jahren. Gerade bei den älteren Stammgästen kann man es dann schon sehen, wenn sie nicht mehr einmal die Woche kommen, sondern nur noch einmal im Monat, dass es dann auch beschwerlicher wird und dass sie dann schon mal ihr Leid klagen, was los ist oder wo es gerade zwickt. Da sind wir natürlich mit an der Front und erleben die Veränderung des Menschen.

Und gibt es etwas, das Sie den Beuelerinnen und Beuelern empfehlen würden, die noch nicht an der Rheinland Studie teilnehmen?

Ja, nix wie hin! Also da gibt’s ja gar kein Vertun. Da soll mir mal einer eine anständige Ausrede erzählen, warum er nicht hierhin kommt.

Werden Sie denn in drei bis vier Jahren zu der dann dritten Untersuchung wieder kommen?

Auf jeden Fall!

Ina Harder als Teilnehmerin der Rheinland Studie bei der Messung der Greifkraft
Ina Harder bei der Messung der Greifkraft (Quelle: DZNE)
Sehr schön. Jetzt steht der Karneval ja wieder vor der Tür. Was sind Ihre aktuellen Projekte?

Wir feiern im Jahr 2024 das 200-jährige Jubiläum der Beueler Weiberfastnacht – im November ist die Session schon wieder losgegangen. Am 10. November gab es eine Auftaktveranstaltung im Brückenforum und bald darauf war schon die Proklamation der Wäscherprinzessin, weil nächstes Jahr Karneval so kurz ist.

Sie sind voll beschäftigt und schon wieder mittendrin.

Genau. Mittendrin statt nur dabei. Der Karneval ist 365 Tage im Jahr.

 

Dann wünschen wir einen guten Start in die Session! Vielen Dank für das Gespräch und für Ihre Teilnahme.

 

 

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