Bonner Wissenschaftsnacht

Die Rheinland Studie präsentiert aktuelle Forschungsprojekte

Bei Nachhaltigkeit denken wir zuerst an Konsum, an das Klima oder an den Planeten. Aber was ist mit unserem eigenen Körper und unserer Gesundheit? Wie bleiben wir nachhaltig gesund? Wovon ist es abhängig wie gesund wir sind? Und was können wir selbst für unsere Gesundheit tun?

Unter dem Motto „nach(haltig)geforscht“ präsentierte die Rheinland Studie auf der Bonner Wissenschaftsnacht von 12. bis 13. Mai aktuelle Forschungsprojekte. Außerdem berichtete Dr. Dr. Ahmad Aziz, Gruppenleiter Populationsbezogene & Klinische Neuroepidemiologie, in seinem Vortrag „Fit im Alter: Das Gehirn in Bewegung“ über Ergebnisse im Rahmen der Rheinland Studie.

Bei strahlendem Sonnenschein umringten Familien mit Kindern, Seniorinnen und Senioren sowie Studierende den Stand der Rheinland Studie, um Einzelheiten über gesundes Altern zu erfahren. Allen voran wollten die interessierten Besucherinnen und Besucher mehr über die Vorbeugung von Demenzerkrankungen wissen. Genau dieses Thema stellte die Rheinland Studie bei der Bonner Wissenschaftsnacht vor: Die Studie untersucht, warum einige Menschen relativ früh altersbedingte Krankheiten entwickeln, während andere bis ins hohe Alter geistig fit, gesund und vital bleiben. Im Mittelpunkt der Betrachtungen steht dabei die Entwicklung des Gehirns im Lebensverlauf. Vorrangiges Ziel der Rheinland Studie ist die Entwicklung von Strategien zur Prävention oder Vermeidung von Demenz und anderen altersbedingten Erkrankungen wie z. B. Kardiovaskulären Erkrankungen.

 

Die Rheinland Studie bei der Bonner Wissenschaftsnacht
Die Rheinland Studie und das DZNE bei der Bonner Wissenschaftsnacht. Quelle: DZNE

​​​​​​​Großes Interesse an der Teilnahme zur Studie und den Untersuchungen

Um den Schlüssel für ein gesundes Leben bis ins hohe Alter zu finden, führt die Rheinland Studie Langzeituntersuchungen mit bis zu 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durch. Alle paar Jahre werden Teilnehmende erneut zu einer Untersuchungsrunde eingeladen. Vor Ort konnten Interessierte mit Hilfe des Online-Teilnahmechecks direkt prüfen, ob Sie an der Rheinland Studie teilnehmen können. Denn die Voraussetzungen zur Teilnahme sind ein Mindestalter von 30 Jahren sowie ein Wohnort in den Gebieten Bonn-Beuel oder Bonn-Hardtberg (inklusive Umgebung).

Außerdem stellten Mitarbeitende der Rheinland Studie einige Untersuchungen vor: So hatten Besuchenden viel Spaß beim ausprobieren sogenannter Sniffin-Sticks (hierbei muss ein unbekannter Geruch erraten werden) und bei der Messung ihrer Handgreifkraft.

Vortrag „Fit im Alter: Das Gehirn in Bewegung“ von Dr. Dr. Ahmad Aziz

Am Freitagabend startete dann um 20:30 Uhr im Gangolfsaal der Vortrag von Dr. Dr. Ahmad Aziz. Mit dem Titel „Fit im Alter: Das Gehirn in Bewegung“ traf er ein Thema, mit dem sich viele Besuchende identifizieren konnten. Dementsprechend war der Andrang groß und der Saal voll belegt. Mit einer Abstimmung zur Frage „Warum haben bestimmte Organismen ein Gehirn entwickelt?“ konnte Aziz Interessierte gleich von Beginn an für das Thema begeistern. Tatsächlich ist es so, dass sich bei Tieren, im Gegensatz zu Pilzen und Pflanzen, sehr wahrscheinlich ein Gehirn entwickelt hat, um Bewegung zu ermöglichen. Aziz zog hierfür ein außergewöhnliches Beispiel heran: Das im Wasser lebende Manteltier wird zwar mit Gehirn geboren. Nachdem sich das erwachsene Tier aber für den Rest seines Lebens auf einer Stelle (z. B. dem Meeresboden oder einer Koralle) festgesetzt hat, verdaut es das eigene Gehirn – es wird ja nun nicht mehr zu Fortbewegung benötigt. So weit, so gut. Doch gibt es auch einen Zusammenhang zwischen (fehlender) Bewegung und der Gesundheit des menschlichen Gehirns?

Mit dieser Forschungsfrage haben sich Fabienne Fox (Doktorandin), Aziz und das Team der Rheinland Studie beschäftigt. In Rahmen der Untersuchungen der Rheinland Studie wird bei Teilnehmenden unter anderem 7 Tage lang die körperliche Aktivität erfasst. Zusätzlich werden im Magnetresonanztomographen (MRT) Bilder vom Gehirn gemacht. Der Fokus des Forschungsprojekts lag hierbei auf Dosis und Intensität der körperlichen Aktivität. Tatsächlich konnte mithilfe der Daten der Rheinland Studie ein positiver Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und der Gesundheit des Gehirns festgestellt werden. Vor allem ältere Personen würden von körperlicher Aktivität in Bezug auf die Gesundheit ihres Gehirns profitieren, so Aziz. Dabei müsse jedoch niemand Profisportlerin oder Profisportler sein, um das Gehirn fit zu halten – flottes Spazieren gehen sei ein guter Anfang. Die WHO empfiehlt mindestens 150 bis 300 Minuten pro Woche. Abschließend gibt es viele Faktoren, welche die Gesundheit unseres Gehirns beeinflussen. Manche – wie zum Beispiel die körperliche Aktivität – können wir beeinflussen, andere wiederum nicht. Demnach ist das Manteltier für uns Menschen kein gutes Vorbild – wir sollten der Gesundheit unseres Gehirns zuliebe auf körperliche Aktivität im Alltag achten.

 

Dr. Dr. Ahmad Aziz bei der Bonner Wissenschaftsnacht
Dr. Dr. Ahmad Aziz bei seinem Vortrag bei der Bonner Wissenschaftsnacht. Quelle: DZNE

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